Barrieren überwinden, grenzüberschreitende Lösungen schaffen: Martina Raschi über die Macht der Frauen in der Mobilität
Martina Raschi, Head of Roaming & Partnerships bei Last Mile Solutions, hat eine Schlüsselrolle dabei gespielt, dass EV-Roaming grenzüberschreitend funktioniert und starke Partnerschaften in einer von Männern dominierten Branche aufgebaut werden. Mit einer klaren Vision, praktischer Führung und einem Fokus auf Zusammenarbeit hat sie dazu beigetragen, die Art und Weise zu gestalten, wie Menschen in ganz Europa Elektrofahrzeuge aufladen und fahren.
Das ist auch der Grund, warum Martina für den MOVE 2025 Woman in Mobility Award nominiert worden ist. Mit dieser Auszeichnung werden die leistungsstärksten Frauen gewürdigt, die Veränderungen und Innovationen in der Mobilitätsbranche vorantreiben.
Hier erzählt Martina, wie sie ihre Karriere im Roaming und in der Arbeit in einer von Männern dominierten Branche aufgebaut hat und warum sie Ihre Stimme verdient.
Was hat Sie dazu inspiriert, eine Karriere im Bereich Mobilität anzustreben, und wie haben Sie Ihren Weg zum EV-Roaming gefunden?
Martina: Nach Abschluss meines Jurastudiums beschloss ich, einen anderen Weg einzuschlagen und in die Unternehmenswelt zu wechseln. Ich wollte einen echten Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und in einem schnelllebigen, sich ständig weiterentwickelnden Bereich arbeiten. Für mich ist juristisches Wissen nichts, was isoliert dasteht, sondern es sollte dazu beitragen, sinnvolle Veränderungen voranzutreiben.
Ich habe schon sehr früh erkannt, wie wichtig rechtliche Rahmenbedingungen und eine gute Zusammenarbeit sind, wenn es darum geht, etwas zu bewegen. Das ist es, was mich zum Roaming geführt hat. Es ist die perfekte Mischung aus meinem juristischen Hintergrund und meiner Leidenschaft für Nachhaltigkeit. In der E-Mobilität ist Roaming nicht nur ein technisches Detail, sondern macht die grenzüberschreitende Zusammenarbeit erst möglich. Es verwandelt komplexe Vereinbarungen in reale Lösungen und trägt dazu bei, dass das Laden von Elektrofahrzeugen in ganz Europa nahtlos und zugänglich wird.
Viele Menschen verstehen EV-Roaming vielleicht nicht ganz - können Sie erklären, was es ist und warum es so wichtig für die Zukunft der E-Mobilität ist?
Martina: Roaming ermöglicht es den Fahrern von Elektroautos, ihre Fahrzeuge an verschiedenen Stationen aufzuladen, auch wenn diese von unterschiedlichen Anbietern betrieben werden, und zwar über eine einzige Plattform. Das ist der Schlüssel, um das Aufladen zu vereinfachen, mehr Menschen zu helfen, auf Elektroautos umzusteigen, und ein System aufzubauen, das grenzüberschreitend wachsen kann.
Das Herzstück des Roamings sind Partnerschaften. Durch die Verwendung gemeinsamer Standards und Vereinbarungen ermöglicht das Roaming eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Betreibern von Ladestationen und Anbietern von Elektromobilitätsdiensten. Das Ergebnis? Ein nahtloses Ladeerlebnis für Autofahrer in ganz Europa.
Welche Führungswerte bringen Sie als Head of Roaming in Ihre Rolle ein, und wie inspirieren Sie Ihr Team, Innovationen im Mobilitätssektor voranzutreiben??
Martina: Meine Führungswerte verbinden strategische Vision und Innovation. Mein Team ist produktiv, weil wir die gleichen Grundprinzipien teilen: Verbindungen fördern, mit Sinn und Neugier erforschen und unseren Einfluss auf die E-Mobilität selbst bestimmen. Ich bin sehr stolz auf mein Team, denn jeder übernimmt Verantwortung für Initiativen zur Verbesserung und Weiterentwicklung des Systems. Sie bringen neue Ideen ein und zeigen, angetrieben durch meine Mentorenschaft und Inspiration, Entschlossenheit, innerhalb der Branche zu wachsen und einen dauerhaften Wert für die Zukunft zu schaffen.
F: Was genau ist EV-Roaming, und warum ist es so wichtig für die Zukunft der Elektromobilität?
Martina: Mit EV-Roaming können Sie Ihr Auto problemlos in verschiedenen Netzen aufladen, so wie Ihr Telefon auch im Ausland funktioniert. In der Welt der Elektroautos gibt es viele verschiedene Ladeanbieter, und ohne Roaming bräuchte man für jeden ein eigenes Konto oder eine eigene App. Das Roaming löst dieses Problem, indem es diese Netze miteinander verbindet und so alles viel einfacher und benutzerfreundlicher macht. Das ist ein großer Schritt, um das elektrische Fahren einfacher zu machen, vor allem über die Grenzen hinweg, und es hilft mehr Menschen, sich bereit zu fühlen, auf E-Fahrzeuge umzusteigen.
F: Welche Führungswerte bringen Sie als Head of Roaming in Ihre Rolle ein?
Martina: Ich führe mit einer klaren Vision und einem ausgeprägten Sinn für Ziele und suche immer nach innovativen Wegen, um Dinge voranzubringen. Mein Team basiert auf Vertrauen, Neugier und einem echten Gefühl der Eigenverantwortung. Ich versuche, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder einbezogen und ermutigt fühlt, sich gemeinsam weiterzuentwickeln. Für uns geht es nicht nur um schnelle Erfolge, sondern um die Entwicklung von Lösungen, die langfristig einen echten Unterschied für die gesamte Welt der Elektromobilität bedeuten.
Können Sie uns ein Projekt oder eine Errungenschaft nennen, auf das/die Sie besonders stolz sind und das/die einen Unterschied im Bereich EV-Roaming und Mobilität gemacht hat?
Martina: Ich bin mehr als nur ein Projekt - ich bin die Ansprechpartnerin für Gebäuderoaming in ganz Europa geworden. Und ehrlich gesagt, bin ich stolz darauf, dass ich eine der ersten Frauen in dieser Branche bin. Meine Vorgesetzten gaben mir sogar den Spitznamen "Miss Roaming", was mich immer noch zum Lachen bringt.
Mein Ziel ist es, Roaming in ein wirklich universelles Zugangssystem zu verwandeln, das das Leben einfacher und das gesamte Laden von Elektrofahrzeugen reibungsloser macht.
Zurzeit leite ich als einzige Frau in dem Projekt eine Arbeitsgruppe, in der einige der größten Namen der Branche über eViolin vertreten sind. Ich konzentriere mich auf etwas, das wirklich wichtig ist: die Standardisierung des Abrechnungsprozesses, damit wir endlich die Probleme bei der Roaming-Abrechnung überwinden können.
Welchen Herausforderungen sind Sie als Frau in einer traditionell von Männern dominierten Branche begegnet, und wie unterstützen Sie andere Frauen in der Mobilität?
Martina: Verhandlungen, bei denen viel auf dem Spiel steht, werden in ganz Europa immer noch überwiegend von Männern geführt - aber ich bin fest davon überzeugt, dass Frauen etwas sehr Wichtiges mitbringen: emotionale Intelligenz. Sie hilft, Vereinbarungen voranzutreiben und Geschäfte so abzuschließen, dass beide Seiten zufrieden sind.
Es ist nicht immer einfach, als einzige Frau in einem Raum voller Männer Verträge auszuhandeln, um Roaming-Partnerschaften aufzubauen. Die Emotionen sind oft von der männlichen Perspektive geprägt - aber Empathie, unsere Stärke, ist das, was wirklich zu sinnvollen Partnerschaften führt.
Das ist genau das, wofür der Move Award für mich steht, und es ist auch der Kern meiner persönlichen Mission in der Elektromobilität: mehr Frauen in die Elektromobilitätsbranche zu bringen.
Die Stärkung der Frauen, das ist die Zukunft.
Welche Trends oder Innovationen im Bereich Mobilität begeistern Sie am meisten, und wie sehen Sie die Zukunft des EV-Roamings in den nächsten fünf Jahren?
Martina: Das Roaming entwickelt sich weiter, sowohl in seiner Bedeutung als auch in der Art und Weise, wie sich die Akteure der Branche verhalten. Es wird immer universeller, mit standardisierten Protokollen in allen Ländern, um volle Kompatibilität zu gewährleisten. Durch die Angleichung von Systemen und Abrechnungsverfahren bewegen wir uns auf eine echte globale Harmonisierung zu: Grenzüberschreitendes Roaming.
Was mich wirklich fasziniert, ist das Aufkommen des kreisförmigen, intelligenten Aufladens, die Strategien, die das Aufladen mit erneuerbaren Energien in den Vordergrund stellen. In diesem Ökosystem, ist die Energie der eigentliche Protagonist.
Mit Blick auf die Zukunft glaube ich, dass wir eine echte Dezentralisierung des Marktes erleben werden. Einzelpersonen werden aktiv dazu beitragen, indem sie ihre privaten Ladegeräte auf Roaming-Plattformen teilen, Unternehmen unterstützen und den Übergang zu einer stärker vernetzten, nachhaltigen Zukunft beschleunigen.
Wenn Sie jemand fragen würde, warum er Sie für den MOVE Woman in Mobility Award wählen sollte, was würden Sie sagen?
Martina: Ich bin ein Vorbild und eine Quelle der Inspiration für Frauen in unserer Gemeinschaft. Als alleinerziehende Mutter habe ich gelernt, Leben und Arbeit unter einen Hut zu bringen und dabei mutig zu bleiben und Innovationen und neue Ideen in der E-Mobilität voranzutreiben, oft in von Männern dominierten Bereichen. Ichbin eine Frau, die hier ist, um andere Frauen zu unterstützen, um ihnen zu helfen, in dieser Branche erfolgreich zu sein. Ich glaube daran, die Zukunft der Nachhaltigkeit mit einem integrativen Ansatz zu gestalten, und diese Zukunft beginnt mit der Stärkung von Frauen.
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F: Können Sie eine wichtige Errungenschaft nennen, auf die Sie besonders stolz sind?
Martina: Die Leute nennen mich manchmal 'Miss Roaming', und ehrlich gesagt bin ich sehr stolz darauf, denn es spiegelt die Arbeit wider, die ich geleistet habe, um das EV-Roaming in ganz Europa voranzutreiben. Mit e-Violin habe ich dazu beigetragen, die Abrechnung zu vereinfachen und eine dynamische Preisgestaltung einzuführen, die das System übersichtlicher und benutzerfreundlicher macht. Außerdem habe ich am EU-Projekt Eco Grid mitgewirkt, bei dem es um die Schaffung eines intelligenteren und umweltfreundlicheren Ladenetzes geht.
F: Welchen Herausforderungen sind Sie als Frau in einer von Männern dominierten Branche begegnet, und wie unterstützen Sie andere Frauen bei der Mobilität?
Martina: In Verhandlungen, die normalerweise von Männern geführt werden, habe ich mich auf emotionale Intelligenz verlassen, um starke, dauerhafte Partnerschaften aufzubauen. Ich möchte mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass Einfühlungsvermögen, Verständnis und Belastbarkeit starke Führungsinstrumente sein können. Außerdem setze ich mich leidenschaftlich für die Unterstützung und das Mentoring von Frauen ein und arbeite auf eine Zukunft hin, in der Frauen die Mobilitätsbranche führen und prägen.
F: Welche Trends oder Innovationen im Bereich der Mobilität begeistern Sie am meisten für die Zukunft?
Martina: Ich freue mich sehr über den Vorstoß für standardisiertes grenzüberschreitendes Roaming und intelligentes Laden mit erneuerbarer Energie. Diese Veränderungen werden dazu beitragen, eine stärkere, nachhaltigere E-Infrastruktur aufzubauen. In den nächsten fünf Jahren sehe ich Roaming als globalen Standard - effizienter, zugänglicher und überall verfügbar.
F: Warum sollte man Sie für den MOVE Woman in Mobility Award wählen?
Martina: Ich stehe für Beharrlichkeit, Führungsstärke und die Kraft der verschiedenen Stimmen. Als alleinerziehende Mutter und jemand, der diese Branche maßgeblich mitgestaltet hat, habe ich persönliche Herausforderungen mit einem starken Fokus auf Innovation in Einklang gebracht. Ich setze mich leidenschaftlich dafür ein, Frauen in Führungspositionen zu stärken und eine Zukunft zu schaffen, in der Zusammenarbeit und Inklusivität im Mittelpunkt unseres Handelns stehen. Für mich zu stimmen bedeutet, echten Fortschritt, Vielfalt und eine grünere, nachhaltigere Zukunft der Mobilität zu unterstützen. |Stimmen Sie hier für Martina Raschi!